Ich habe Iroz Motorsport heute von meiner offiziellen Arbeitsadresse angeschrieben und freundlich erklärt, was es mit der "komisch" geformten Zylinderbohrung auf sich hat. Ich hoffe mal, dass es auch gelesen wird und falls ja, denke auch ich, dass sie sich über diese Information freuen.
Klar ist natürlich auch, dass die Jungs ganz andere Ziele verfolgen als wir in der Entwicklung. Bei denen muss der Motor einfach für 8sek. halten, mehr nicht. Bei uns sind es ein Fahrzeugleben lang

Das da die Ansprüche komplett unterschiedlich sind, bedarf keiner Erklärung. Mir ging es darum, dass die Bohrung eben kein Qualitätsmangel hat, sondern es eine Technik zur Erreichung unserer Ziele ist.
Die Idee hinter der Konushonung ist simpel, die Umsetzung nicht. Die Kolbenringe haben grundsätzlich eine fest eingestellte Vorspannung im Zylinder, die auf die maximal auftretenden Verbrennungsdrücke ausgelegt ist. Diese treten jedoch nur im oberen Bereich des Zylinders auf. Im unteren Bereich geht es mehr um das Abstreifen des Öls, statt um Dichtung. Wenn man nun die Bohrung konisch formt, hat man im oberen Bereich zwar noch die gute Dichtung, im unteren aber nimmt über den Hub die Vorspannung ab und damit auch die Reibung, was sich wiederum in reduziertem Verschleiß und Kraftstoffverbrauch äußert.
Kurzzeitige Leistungspeaks hält der Motor schon aus, da er ursprünglich mit 338kW geplant war und dementsprechend schon die Teile verbaut hat (RS3+, TTRS+). Übrigens der Grund, warum sich alle Welt freut, dass der das so einfach kann und aushält: klar, dafür wurde er mal entwickelt.

Die Haltbarkeit nimmt einfach mit der Dauer der Leistungsabfrage ab. Sprich, je stärker das Tuning (ohne innermotorische Anpassung) bei gleichbleibend häufiger Nutzung, desto kürzer die erwartbare Haltbarkeit.